Die Biographie von Franz Martin Kuen |
8.11.1719 | Franz Martin Kuen wurde in Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm als jüngster Sohn des Malers Johann Jakob Kuen (1681-1759) und dessen erster Frau Anna, geb. Braunmüller, geboren. |
Um 1735 | Erste Anleitung und Ausbildung in den Werkstätten von Vater und Onkel (Johann Baptist Kuen), die beide als Freskanten und der Vater auch als Faßmaler tätig waren. |
1736 | Lehrzeit bei Johann Georg Bergmüller, Direktor der Kunstakademie in Augsburg. |
1736 - 1738 | Zusammen mit seinem Meister Johann Georg Bergmüller arbeitete er an den Fresken der Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Diessen. |
1743 | Die Zeichnung "Mariä Himmelfahrt" entstand. Sie befindet sich heute im Heimatmuseum in Weißenhorn. |
1743 - 1766 | Dank entsprechender Unterstützung seines Onkels mütterlicherseits, des Propstes Joseph Braunmüller vom Augustinerchorherrenstift St. Michael zu den Wengen in Ulm, erhielt er den ersten eigenständigen Auftrag zur Ausschmückung der dortigen Klosterkirche. Diese umfangreiche, im 2. Weltkrieg größtenteils zerstörte Arbeit umfaßte neben zahlreichen Fresken (Vision des Johannes und Drachenkampf des Erzengels Michael) auch Altarbilder und zog sich mit Unterbrechungen über viele Jahre hin. |
1744 | Die Deckengemälde im Bibliothekssaal der Benediktinerabtei Ulm-Wiblingen entstanden als Krönung seines Jugendwerks. |
1745 - 1747 | Aufenthalt in Italien (Rom und Venedig). Entscheidend für seine weitere künstlerische Entwicklung wurde dabei die Begegnung mit Giovanni Battista Tiepolo und dessen Werk, das seinen Malstil, besonders hinsichtlich von Komposition und Kolorit, nachhaltig prägte. |
1748 | Heirat mit Maria Anna Würthin. Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor. |
1748 | Erwerb der Meistergerechtigkeit durch die Heirat. Schüler waren Johann Baptist Ochs, Johann Baptist Enderle und Konrad Huber. |
1750 | Die Fresken in der Pfarrkirche Heilig-Kreuz in Mindelzell entstanden in Zusammenarbeit mit Johann Baptist Enderle. Sie zeigen Szenen aus "Jüngstes Gericht" und "Verehrung des Kreuzpartikels). |
1750 | Das Gemälde am Hochaltar in der Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Steinhausen, der "schönsten Dorfkirche der Welt" entstand. |
1751 | Die Fresken in der Schlosskapelle von Illertissen entstanden mit einem seltenen Selbstporträt. Außerdem zeigen die Fresken: Himmelfahrt und Krönung Mariens, Freiherr von Vöhlin und der Maler, Apostel und Wappenfolgen. |
1751 | Die Fresken in der Wallfahrtskirche zur Schmerzhaften Muttergottes in Matzenhofen im Landkreis Unterallgäu entstanden. |
1752 | Die Fresken mit Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons St. Laurentius in der Kirche St. Laurentius in Attenhofen bei Ulm entstanden. |
1752 | Die Fresken mit den Szenen "das Apokalyptische Weib", "der Erzengel Michael im Drachenkampf" und "Verehrung des Altarsakramentes durch Rudolf von Habsburg" in der Pfarrkirche St. Michael in Krumbach entstanden. |
1752 | Für die neu erbaute Kirche Mariä Himmelfahrt der Prämonstratenserabtei Roggenburg entstand der gesamte (nicht mehr vollständige) Freskenzyklus sowie 7 Altargemälde. Außerdem nahm er persönlich an der Grundsteinlegung der Kirche teil. Die Fresken zeigen folgende Szenen: Prämonstratenserheilige, Verzückung des Hl. Norbert, Vertreibung des Heliodor. |
1753 | Die Fresken mit Szenen aus dem Leben des Hl. Andreas in der Kirche St. Andreas in Heinrichshofen bei Landsberg/Lech entstanden. |
1753 | Die Fresken "Verleihung des Skapuliers an den Hl. Norbert" und "Einführung der Skapulierbruderschaft in Scheuring" in der Pfarrkirche St. Martin in Scheuring bei Landsberg/Lech entstanden. |
1754 | Die Fresken in Chor und Langhaus in St. Nikolaus in Kutzenhausen im Landkreis Augsburg entstanden. |
1754 | Für die neu erbaute Kirche Mariä Himmelfahrt der Prämonstratenserabtei Roggenburg entstand das Hochaltarbild Mariä Himmelfahrt. |
1754 | Das Fresko "Himmelfahrt Mariä" in der Wallfahrtskirche Maria Kappel bei Schmiechen entstand. |
1755 | Das Fresko "Esther vor Ahasver" in der Wallfahrtskirche Maria Kappel bei Schmiechen entstand. |
1756 | Die Deckenfresken im Langhaus in der Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Seekirch im ehem. Landkreis Saulgau, heute Landkreis Biberach/Riss, entstanden. |
1756/57 | Die freskale Ausmalung der Pfarrkirche St. Ulrich in Eresing bei Landsberg/Lech entstand. Sie zeigt: "Eresings Patrone als Fürbitter für die Gemeinde und den Bauherrn (1756), "Gründung der Skapulierbruderschaft" und "Ungarnschlacht auf dem Lechfeld". |
1757 | Die Fresken in der Pfarrkirche St. Markus in Wiesenbach im Landkreis Aichach-Friedberg entstanden. |
1758 | Die Zeichnung "die heiligen Schätze von Roggenburg" entstanden. |
1759 | Die Fresken in der Kirche St. Jakobus in Ritzisried im Landkreis Neu-Ulm entstanden. |
1759 | Die Fresken in Chor und Langhaus in St. Otmar und Juliana in Attenhausen, Gemeinde Ursberg, im Landkreis Günzburg entstanden. |
1760 | Die Fresken in der Kirche St. Dominikus in Niederhausen im Landkreis Neu-Ulm entstanden. |
Um 1760 | In der Klosterkirche von Polling bei Weilheim entstand ein Seitenaltarbild mit der Darstellung des Judasverrates. |
Um 1760 | Die Fresken im Schloß Tettnang entstanden. Der Stukkateur war Johann Michael Feichtmeier aus Augsburg. |
1763 | Die Fresken in der ehem. Zisterzienserinnenklosterkirche in Baindt bei Ravensburg entstanden. Sie zeigen: "Esther vor Ahasver", "Die 4 Erdteile", "Salomon und seine Mutter Bathseba". |
1763 | Das große Deckengemälde in der Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus in Göffingen im ehem. Landkreis Saulgau, heute Landkreis Biberach/Riss, entstand. |
1764 | Das Titelblatt für die "Ephemerides Hagiologica" des Propstes von Roggenburg Georg Lienhardt entstand. |
1766 | Die Fresken im Refektorium des Klosters in Roggenburg entstanden. Sie zeigen die "Speisung der Fünftausend". |
1767 | Das Hochaltargemälde "Die Heilig-Grab-Darstellung" in der Kirche St. Johannes Baptist in Edelstetten im Landkreis Günzburg entstand. |
1767 | Das Deckenfresko in der St.-Urbans-Kapelle in Breitenthal bei Krumbach entstand. |
1768 | Die Zeichnung "Engelskonzert" als Entwurf für das Fresko in der Schlosskirche St. Martin in Erbach entstand. Sie befindet sich heute im Heimatmuseum in Weißenhorn. |
1768 | Die 23 Fresken in der Schloßkirche St. Martin zu Erbach entstanden. Sie zeigen: Tod des Hl. Martin, Rosenkranzfest, Seeschlacht von Lepanto, Engelskonzert. |
1768 | Das Votivbild des Roggenburger Konvents entstand. Es ist heute im Bayerischen Nationalmuseum in München untergebracht. |
1768 | Die Zeichnung "Die Muttergottes und der Hlg. Dominikus" nach dem Fresko Tiepolos in der Gesuati-Kirche in Venedig, entstand. Sie befindet sich heute im Heimatmuseum in Weißenhorn. |
1769 | Die Fresken und Altäre in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Jettingen-Scheppach bei Günzburg entstanden. Die Fresken zeigen die "Verehrung des hl. Altarsakramentes durch das Haus Habsburg". |
Um 1769 | Die geschweiften Emporen mit Rocaillestuck und je drei Evangelisten- und Apostelbildfelder in der kath. Pfarrkirche St. Martinus in Oberstotzingen bei Heidenheim entstanden. |
um 1770 | Das Fresko "Hl. Dismas am Kreuz" entstand im Pfarrhof von Roggenburg. |
1771 | das Gemälde "Gastmahl der Kleopatra" entstand. Es befindet sich heute in einer Privatsammlung in München. |
30.1.1771 |
Franz Martin Kuen ist in Weißenhorn gestorben.
Sein Schüler Konrad Huber heiratete 1773 die Witwe seines Meisters und führte dessen Werkstatt weiter. |