Schlosskapelle Illertissen

Schlosskapelle

Illertissen, Schloss
Landkreis Neu-Ulm

Foto der Schlosskapelle in Illertissen


Baugeschichte:

1339 Burg und Kapelle werden erstmals urkundlich erwähnt. Teile der Bauten stammen wohl schon aus dem 12. Jahrhundert.
1472 Ein Messbenefizium wurde durch Graf Eberhard von Kirchberg für seine Kapelle gestiftet.
Ab 1520 Das umgebaute Vordere Schloss gehörte der Memminger Patrizierfamilie Erhard II.Vöhlin. Zuvor waren die Grafen von Kirchberg die Besitzer bzw. ab 1510 Graf Johann von Montfort (Erbfolge, da die männliche Linie ausgestorben war) und ging ab 1518 an Schweickhart von Gundelfingen. Am 17. April 1520 wurde dann das Schloss an die Vöhlins verkauft.
1523 Erhard II. Vöhlin von Frickenhausen, Freiherr zu Illertissen und Neuburg (a.d.Kammel) begann mit dem Umbau des Vorderen Schlosses und der Kapelle. Zusammen mit der Neuerrichtung des Hinteren Schlosses wurden die Baumaßnahmen 1529 vollendet.
1595 Das Vordere Schloss wurde erweitert und vermutlich die Kapelle dabei renoviert.
Um 1714 Ein Kapellenturm wurde erbaut.
1730 Ein kleiner, niedriger flachgedeckter Raum, wird halbrund im Westen als Sakristei angebaut.
1751 Unter Johann Joseph Franz Ludwig Vöhlin wurde die Kapelle in der jetzigen Form umgestaltet. Der längsrechteckige Saalraum (11x5m) stellt sich mit dreiseitigem Schluss im Osten, Stichkappentonne (noch gotisch) mit nahezu spitzen parabelförmigen Schildbögen, an der Nordwand vier schlanke spitzbogige (innen abgerundete barocke) Fenster, sowie Fenster an den beiden Schrägachsen der Apsis, dar. In der Westachse befindet sich die Empore, an deren Brüstung sich in der großen Rocaillekartusche der Bauherr J.J.F.L. Vöhlin und der Maler F.M. Kuen (gez.1751) verewiglicht haben.
1751 Die Fresken entstanden durch Franz Martin Kuen aus Weißenhorn mit einem seltenen Selbstporträt. Außerdem zeigen die Fresken: Himmelfahrt und Krönung Mariens, Freiherr von Vöhlin und der Maler, Apostel und Wappenfolgen.
1756 Vöhlin verkaufte aus finanziellen Gründen die Herrschaft zu Illertissen an Kurfürst Max III. Josef von Bayern, der 1830 den Kapellenturm wieder abbrechen ließ und das Vordere Schloss von 1827-34 total umgestaltete. Unter der bayerischen Herrschaft wurde dann das Schloss Behördensitz, bis 1803 Sitz des Pflegers und Oberamt, ab 1803 Rentamtsgebäude. Ab 1911 Sitz des Finanzamtes im Vorderen Schloss, an das die Kapelle jetzt angebaut ist. Seit 1983 sind im Vorderen Schloss das Heimat- und Bienenmuseum untergebracht.


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